Prinzipalien, Evangelische Martinskirche, Mannheim
Zur Unterstützung der ruhigen Atmosphäre des Holzeinbaus in den bestehenden Kirchenraum wurde für die einzelnen Prinzipalien die elementare Grundform eines in sich geschlossenen Kubuses gewählt. Die bewusste Wahl von Proportionen und Differenzierung der vier Objekte zueinander – wie Altar, Ambo, Taufbecken und Kerzenständer – umfasst auch deren betonte Ausrichtung in dem angehobenen Sakralraum.
Kategorie:
Prinzipalien
Fertigstellung:
2016
Ort:
Mannheim, Baden-Württemberg
Für die Stärkung des gesamten Sakralraumes mit seiner homogenen Materialität aus Weißtanne wurde auch für die Prinzipalien das Nadelholz Weißtanne gewählt. Ausschließlich die Oberflächen der Objekte wurden in ihrer Bearbeitung differenziert, da deren unterschiedliche Oberflächen durch die Reflektion des Lichtes betont werden. Im Mittelpunkt des Kirchenraumes und oberhalb des Altars befindet sich das Kreuz. Dieses noch aus der Bestandskirche stammend wurde gemeinsam mit dem neuen Sakralraum angehoben, so dass es wieder mittig über dem Altar hängen kann.
Der „gnadenreiche Tisch des Herren“, der die Gegenwart Gottes symbolisiert und der Tisch für die Vorbereitung und Feier des Abendmahles ist, stellt den Mittelpunkt eines jeden Kirchenraumes dar. In der Ev. Martinskirche ist er ein liegendes und in sich ruhendes Element. Seine horizontale durchgängige Tischplatte ruht auf den konturfolgenden Beinen mit Sockel. Dabei wurden die glatten und eleganten Außenseiten des Altars geschliffen und poliert, die Innenseiten für die Reflektion des durchfallenden Lichtes „gebeilt“.
Der Ambo, Ort für die Verkündung des Wortes Gottes, ist im Gegensatz zu dem Tisch Gottes, ein nach oben strebendes Element, das durch die vertikalen Wangen und entsprechendem Maserungsverlauf in seiner Ausrichtung unterstützt wird. Die Außenseiten des Altars wurden gebürstet und Innenseiten sowie die Buchablage spaltrau ausgeführt.
Die Stelen für Osterkerze und Taufschale sind ebenfalls in der Vertikalen wie der Ambo ausgerichtet. Die Außenseiten dieser schlichten Stelen wurden gehobelt, ihre Innenseiten sägerau belassen.
Die neue Taufschale wurde aus Jura Kalkstein aus dem Burgund von dem Schweizer Bildhauer Peter Thommen für diesen Sakralraum angefertigt. Dieser alte Stein hält das Wasser für das Sakrament der Taufe.
Bildhauer: Peter Thommen, Basel (CH)